Wissensmarkt

Eigenschaften Methode/Tool
WM-Kernaktivitätenerzeugen, verteilen
TOM-ModellMensch, Organisation
Intellektuelles KapitalBeziehungskapital, Humankapital
WM-GestaltungsfelderUnternehmenskultur, Personal
AnsprechpartnerRonald Orth
KurzbeschreibungDer Wissensmarkt ist eine Methode zur Kommunikationsförderung und unterstützt neben dem formellen vor allem den informellen Austausch und die Vermittlung von Wissen und Informationen und die Bildung des Wir-Gefühls (Teamarbeit).

Ziele

  • Der Wissensmarkt informiert über Wissensziele, zentrale Wissensthemen und Wissensträger.
  • Der Wissensmarkt stärkt die Identifikation mit dem Unternehmen und den Projekten.
  • Informale Austauschstrukturen werden gefördert.
  • Sofern es um die Einführung konkreter WM-Instrumente oder bestimmter Techniken geht, können diese in einem spielerischen Rahmen eingeübt werden.
  • Individuums-Ebene: Motivation durch Partizipation (Eingebunden-Sein) und Aufgabenrelevanz (persönlicher Nutzen), Abbau von Angst vor Neuem durch Aufbau von Kompetenzen und durch eigene, spielerische Erfahrungen.
  • Gruppen-Ebene: Wir-Gefühl und Vertrauensbildung in interdisziplinären Kleingruppen, informeller Informations- und Erfahrungsaustausch, Abbau von hierarchie- oder funktionsbedingten Kommunikationshemmnissen, bereichsübergreifendes Denken und Handeln.
  • Organisations(bereichs)-Ebene: Inhaltliche Ergebnisse in Form von Ideensammlungen, Verbesserungsvorschlägen und konkreten Anforderungen an strukturelle oder technische Veränderungsmaßnahmen zur Umsetzung von Wissensmanagement aus Sicht der Betroffenen.

Rahmenbedingungen

  • Einzige Voraussetzung zur Anwendung des Wissensmarktes ist die Bereitstellung einer Vorbereitungszeit von einem Tag pro angebotenem Stand für den jeweiligen Mitarbeiter und ca. drei Stunden für die Durchführung des Marktes.

Vorgehensweise

  • Planung: In dieser Phase ist es wichtig, die für den Kunden passenden Inhalte für die Marktstände zu finden und diese in einfache aber auch interessante Spiele und Aufgaben zu kleiden. Dabei ist darauf zu achten, dass visuelle Präsentationsformen (Bilder, Filme, Flipcharts, Powerpoint, etc.) zum Einsatz kommen. Geeignete Räumlichkeiten sind Voraussetzung. Der Termin für den Wissensmarkt sollte so früh wie möglich von der Organisationsleitung festgelegt werden, damit die vorbereitenden Projektaktivitäten entsprechend geplant werden können. Ergebnis der Planungsphase ist ein abgestimmtes Konzept zu kommunikativen Zielen und Inhalten des Wissensmarkts und der einzelnen Marktstände inkl. Verteilung der Verantwortlichkeiten. Die unabdingbare Unterstützung und Beteiligung durch das Management unterstreicht die Bedeutung, die dem Thema Wissensmanagement beigemessen wird. Es empfiehlt sich, einen Projektverantwortlichen einzusetzen.
  • Durchführung: Gibt es einen Ablaufplan von Veranstaltungen, sollte unbedingt auf dessen Einhaltung geachtet werden. Das impliziert, dass in der Planungsphase auf die realistische Zeit- und Aufgabenplanung der Standverantwortlichen Bezug genommen werden muss. Zum Auftakt der Veranstaltung ist es empfehlenswert, der Institutsleitung die Begrüßung zu überlassen. Auch Ziele und Veranlassung zum Wissensmarkt sollten dargestellt werden. Es können auch Diskussionsrunden und Foren gebildet werden, deren Ergebnisse (sofern sie sich anbieten) am Ende des Wissensmarktes im Plenum präsentiert werden sollten. So lassen sich erste Erfolge darstellen.
  • Nachbereitung: Es sollten auf jeden Fall alle Ergebnisse allen Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden. Empfehlenswert ist für diese Zwecke ein Veranstaltungsbericht oder eine Zusammenfassung des Ereignisses. Offene Fragen oder Themen, zu denen Entscheidungen verlangt sind, sollten mit der Institutsleitung geklärt und öffentlich beantwortet werden. Der Erfolg des Wissensmarktes hängt davon ab, wie im Anschluss über ihn kommuniziert wird und was aus den Ergebnissen gemacht wird. Über eine nachbearbeitende Gruppenrunde kann sowohl ein Feedback von der Geschäftsleitung als auch von Mitarbeiter- und Teilnehmerseite erfolgen. Auch ein kurzer Fragebogen kann helfen, die Resonanz zu beurteilen. Im Anschluss können diese Ergebnisse in einem Newsletter oder in der Unternehmenszeitung veröffentlicht werden.

Praxisbeispiele

Weiterführende Informationen

Ähnliche Methoden/Varianten/Synergieeffekte

  • Kohl, Ina, Will, Markus: Mitarbeiterorientierte Einführung von Wissensmanagement. In: Digitale Fachbibliothek Innovationsmanagement Hrsg.: Barske, Heiko; Gerybadze, Alexander; Hünninghausen, Lars; Sommerlatte, Tom
  • Finke, I./ Will, M. (2003): Motivation for Knowledge Management. In: Mertins, K./ Heisig, P./ Vorbeck, J. (Hrsg.), Knowledge Management. Concepts and Best Practices. Berlin: Springer Verlag, S. 66-91.
  • Heisig, P. (2003): Business Process Oriented Knowledge Management. In: Mertins, K./ Heisig, P./ Vorbeck, J. (Hrsg.), Knowledge Management. Concepts and Best Practices. Berlin: Springer Verlag, S. 15-44.