Soziale Netzwerkanalyse (SNA)

Eigenschaften Methode/Tool
WM-Kernaktivitätenerzeugen, speichern
TOM-ModellMensch, Technik, Organisation
Intellektuelles KapitalStrukturkapital, Beziehungskapital
WM-GestaltungsfelderOrganisation, IT, Führung, Unternehmenskultur, Personal
AnsprechpartnerRonald Orth
KurzbeschreibungVisualisierungstechnik, die im Rahmen des Managements sozialer Netzwerke eingesetzt werden kann, um die Strukturen in sozialen Systemen wie Organisationen oder informellen Netzwerken zu untersuchen. Im Gegensatz zur Beziehungslandkarte/Egozentrischen Beziehungslandkarte können die Akteure nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Teams, Organisationseinheiten und ganze Organisationen sein.
Synonyme
  • organisationale Netzwerkanalyse

Ziele

  • Visualisierung informeller Beziehungen (Stärken, Ineffizienzen)
  • Darstellung von Informations- und Wissensflüssen
  • Darstellung von Unterstützungs-, Macht- oder Vertrauensbeziehungen
  • Identifikation von Wissensträgern, Innovatoren, informellen Führungspersonen, Kulturträgern, Netzwerkern

Rahmenbedingungen

  • Grundprinzipen der Netzwerktheorie beachten (Arten des Netzwerks, Arten von Verbindungen, Merkmale des Netzwerks, innere Struktur des Netzwerks, exponierte Stellen)
  • nicht zur Lösung tiefgreifende Probleme in der Organisation geeignet
  • Datenschutz, Anonymität
  • Durchführung durch vertrauenswürdige Person
  • nicht zur Beurteilung von Mitarbeitern geeignet
  • Beachten, dass sich die Analyse nur auf einen best. Systemabschnitt begrenzt
  • dynamische (Weiter-) Entwicklung des sozialen Netzwerkes beachten (Momentaufnahme)
  • Methodenkompetenz (SNA- Spezialist!)

Vorgehensweise

  • Formen: Soziomatritzen, Organigramm durch informelle Netzwerke ergänzt
  • Arten: Kommunikations-, Vertrauens-, Beratungs- und Dienstleistungsnetzwerk
1. Zieldefinition, Klärung des Umfangs und der Rahmenbedingungen
  • Untersuchungsbereich, Zielgruppe, Beziehungsarten ⇒ Klärung des Umfangs
  • Wo? Wen? Wie Viele? Wann? Wie lange? Kosten?
  • datenschutzrechtliche Regelungen
  • Kommunikation gegenüber Teilnehmenden
2. Aufbauplanung und Datenerhebung
  • Wahl der Methoden und Werkzeuge für Datenerhebung, Datenanalyse, Interpretation
  • Datenerhebung: Interviews, Onlinebefragung, Data-Mining, Textanalyse, Web-Suchmaschinen
3. Datenanalyse und Visualisierung
  • Datenanalyse: Gesamtstruktur, innere Struktur
  • Visualisierung mit Hilfe von Graphen, Soziomatrizen
4. Interpretation der Analyseergebnisse
  • Auffälligkeiten, Besonderheiten
  • Übertragung auf Inhaltsebene
  • Bezugnahme zur Zielsetzung
5. Ableitung und Umsetzung von Folgeaktivitäten
  • Planung von Interventionen und Maßnahmen gemäß der Zielsetzung (ggf. Einsatz weiterer Methoden und Werkzeuge)

Beispiel der Vernetzung einer MitarbeiterIn zur Illustration der Perspektive einer Sozialen Netzwerkanalyse

Das Organigramm zeigt, dass MitarbeiterIn X in hierarchisch unbedeutender Position steht. Die SNA eröffnet ein anderes Bild. Die Diagnose mit der Frage «Von wem holen Sie sich Rat für wichtige technische Fragestellungen» ergibt, dass MitarbeiterIn X sowohl von Linienmanagern als auch von Fachkräften am meisten um Rat gefragt wird (zehn Verbindungen zu anderen Personen). Die gestrichelten Kreise in Abbildung 2 zeigen drei Sub-Netzwerke in der Abteilung, wo Mitarbeiter intensiver miteinander, aber nicht untereinander kommunizieren. MitarbeiterIn X schlägt eine Brücke zwischen allen drei Sub-Netzwerken.

Weiterführende Informationen

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