Ideenmanagement

Eigenschaften Methode/Tool
WM-Kernaktivitätenerzeugen, verteilen, anwenden
TOM-ModellOrganisation
Intellektuelles KapitalStrukturkapital
WM-GestaltungsfelderOrganisation, Führung, Unternehmenskultur
AnsprechpartnerRonald Orth
KurzbeschreibungUnter Ideenmanagement werden Ansätze zur Generierung neuen Wissens für verbesserte Abläufe oder Produktinnovationen verstanden.

Ziele

  • Nutzung des praktischen Wissens aller Mitarbeiter
  • Förderung der Einstellung, bestehende Prozesse zu hinterfragen und eine Kultur der stetigen Änderungsbereitschaft zu etablieren
  • Steigerung der Mitarbeitermotivation, -beteiligung und -identifikation mit den Zielen der Organisation
  • Kundenbeziehungen intensivieren und Zufriedenheit steigern
  • Letztendlich zielt das Vorschlagswesen drauf ab, Deckungsbeiträge, Leistungsprozesse und Qualität aller angebotenen Produkte und Dienstleistungen zu verbessern.

Rahmenbedingungen

  • fehlertolerante Unternehmenskultur sowie Unternehmensführung
  • Leitlinie, aus Fehlern lernen zu wollen und Prozesse unter Mitwirkung aller Mitarbeiter zu optimieren
  • Motivationsanreize für die Mitarbeiter, Ideen einzubringen (Belohnungssystem)

Vorgehensweise

Stellungsnahme der Geschäftsleitung: Das Top Management muss mit Engagement für die Idee der permanenten Verbesserung einstehen. Ein kreatives Klima entsteht nicht, wenn die Vorschläge einzelner als unsolidarisch verurteilt werden. Sofern ein Betriebsrat vorhanden ist, sollte dieser ebenfalls in die Planung eingebunden werden.

Ermittlung des Status Quo: Vor ersten Implementierungsbemühungen sollte eine Bestandsaufnahme erfolgen, die hinterfragt, wie aktiv die Mitarbeiter sich bisher eingebracht haben, ob sie dazu bereit sind, wie Führungskräfte mit Vorschlägen umgehen und ob allen Mitarbeitern die Unternehmensziele bekannt sind.

Verpflichtung der Führungsmannschaft: Weiterhin müssen alle Führungskräfte informiert werden, dass sie in der Pflicht stehen, Ideen einzufordern, diese anzuerkennen, gründlich zu bewerten und ggf. schnell umzusetzen. Sofern ein Betriebsrat vorhanden ist, sollte dieser ebenfalls in die Planung eingebunden werden (§87 Abs. 1 Nr. 12 BetrVG).

Benennung eines Verantwortlichen: Mit dem Erlass einer formalen Richtlinie (Betriebsvereinbarung o.ä.) und der Benennung eines Beauftragten für das Vorschlagwesen, der sämtliche Aktivitäten des Vorschlagwesens koordiniert, indem er Mitarbeiter unterstützt, Gutachter für Vorschläge beruft, Einsprüche entgegennimmt, zur Teilnahem motiviert usw. Idealerweise handelt es sich bei dem Beauftragten um eine Führungskraft mit Durchsetzungsvermögen, Betriebskenntnis und hoher Akzeptanz bei allen Organisationsmitgliedern.

Frühzeitige Integration: Um die Akzeptanz des Vorschlagswesen zu erhöhen, sollten bereits bei der Einführung die Vorschläge von Mitarbeitern einbezogen werden, um die „neue“ Beteiligungskultur zu demonstrieren.

Unterstützung der Umsetzung: Nach dem Kick Off der Initiative können in der Startphase Ranglisten mit der Anzahl der eingereichten Ideen, Verlosung oder Ersteinreicherprämien, um die Umsetzung zu unterstützen, vergeben werden.

Stetige Pflege des Systems: Um den Betrieb des Vorschlagwesens aufrechtzuerhalten, müssen Organisationsleitung und Führungskräfte den Prozess kontinuierlich unterstützen und ihre Mitarbeiter zur Partizipation ermutigen. Bonus- oder Belohnungssysteme können hier sehr förderlich sein.

Praxisbeispiele

Weiterführende Informationen

Ähnliche Methoden/Varianten/Synergieeffekte

  • Läge, K. (2002): Ideenmanagement. Grundlagen, optimale Steuerung und Controlling. Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag.
  • Neckel, H. (2004): Modelle des Ideenmanagements. Intuition und Kreativität unternehmerisch nutzen. Stuttgart: Klett-Cotta.
  • Ohno, T. (1993): Das Toyota-Produktionssystem. Frankfurt am Main: Campus Verlag.
  • Probst, G./ Raub, S./ Romhardt, K. (2006): Wissen managen – Wie Unternehmen Ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. Frankfurt am Main: Gabler Verlag.
  • Ridolfo, E. (2005): Ideenmanagement – Chancen und Möglichkeiten für Klein- und Mittelbetriebe. Kosten einsparen durch Mitarbeiterideen. Marburg: Tectum.